Wer bietet M&A als Dienstleistung an?
Vor allem im Markt der KMUs, in welchem vor allem eher eine kleinere Firma zu verkaufen ist, treten hier verschiedene Marktteilnehmer auf. Nicht alle davon bezeichnen sich als M&A Berater. Oft ist der Begriff aufgrund einer Abgrenzung zum sogenannten Mid Cap oder gar Large Cap hier auch nicht unbedingt immer angemessen.
Es zeigt sich, dass der Begriff sowohl für den Firmenverkauf als solchen stehen kann, aber auch im weiteren Sinne verstanden werden kann. Große Mittelständler und große Unternehmen haben oft eine eigene M&A Abteilung, welche die Unternehmenskäufe und in selteneren Fällen auch Divestitures – also den Verkauf von bestehenden Beteiligungen – begleiten und steuern. Dies bezeichnet man regelmäßig als Inhouse M&A.


Diese M&A Abteilungen können als eine Art Dienstleiter im Unternehmen verstanden werden. Jedoch kommt ihnen, anders als einem externen M&A Berater, auch intern die Rolle der Investment Manager zu. Das Inhouse M&A hat daher auch die Aufgabe, mögliche Akquisitionen – also die Überlegungen dazu, ein Unternehmen zu kaufen – auf strategischen Fit und wirtschaftliche Sinnhaftigkeit hin zu prüfen. Dafür werden zum Teil aufwendige Finanzmodelle herangezogen. Diese spiele dann intern auch für die Unternehmensbewertung regelmäßig eine Rolle.
Als externe M&A Berater treten sowohl Banken, als auch spezialisierte Berater auf. Großbanken, welche grundsätzlich ein umfangreiches Produktportfolio besitzen, bieten typischerweise M&A und auch Finanzierungs-Dienstleistungen an. Daneben gibt es auf diese Themen spezialisierte Investment Banken. Hier gilt es jedoch zu unterscheiden: oft wird der Begriff Investment Banking mit M&A gleichgesetzt. Und in der Tat gibt es auch Investment Banken, welche ausschließlich M&A betreiben beziehungsweise M&A Beratung anbieten, andere Investment Banken bieten hingegen darüber hinaus auch andere Produkte und Dienstleistungen (zum Beispiel Investmentprodukte, Asset Management oder Ähnliches) an.
Im sogenannten Mid Cap gibt es neben den Banken auch einige als Boutiquen bezeichnete Anbieter, also kleinere, oft spezialisierten Beratungen, die sich rein auf Merger & Acquisitions fokussieren. Im Bereich kleiner Unternehmen lässt sich die Beratung im Zuge von Firmenverkäufen noch weiter auffächern.
Den Firmenverkauf mit einem Berater planen: Makler, Broker, Transaktionsberater und M&A Berater
Gerade im Bereich der kleineren KMUs – das sind kleine und mittelgroße Unternehmen – werden Sie als Eigentümer bei Ihrer Recherche zur Unternehmensnachfolge auf weitere Begriffe (neben M&A) stoßen, die wir im Folgenden näher erläutern wollen. Gemeinsam haben diese, dass Sie Berater meinen, die Sie bei M&A-Themen unterstützen können – das heißt, Sie bei der Unternehmensnachfolge beratend begleiten.
Manche Berater verstehen sich als Unternehmensmakler. Der Begriff legt die Analogie zum Immobilienbereich nahe – und das macht auch Sinn. Steht vor allem die Vermittlung zwischen Verkäufer und potenziellen Käufern für ein Unternehmen im Vordergrund (und weniger die Beratung im Zuge des Firmenverkaufs), so ist der Begriff Makler im Kontext der Unternehmensnachfolge angebracht. Der Vermittler hat in diesem Fall die Aufgabe die Person, die Ihr Unternehmen zu verkaufen versucht, mit potenziellen Unternehmenskäufern zusammenzubringen.
Ein Unternehmensbroker ist im Prinzip das gleiche wie ein Makler. Der Begriff Broker stammt aus dem Englischen und bezeichnet das, was wir im Deutschen als Makler kennen. Auch hier lässt sich ein Vergleich zwischen einem Firmenverkauf und dem Verkauf einer Immobilie ziehen. Ganz grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass M&A dem Verkauf einer Immobilie ähnlich, beides aber lange nicht das Gleiche ist. Ganz im Gegenteil: M&A ist meist ein beratungsintensives Geschäft.
Ein Transaktionsberater steht Ihnen als Unternehmensverkäufer auch inhaltlich und mit seiner Fachkenntnis zur Seite. Neben der Vermittlertätigkeit eines Unternehmensmaklers ist die Beratung ein wesentlicher Bestandteil seiner Dienstleistung. Diese M&A Beratung kann sich dabei zum Beispiel auf den Transaktionsprozess selbst, die Auswahl des Käuferuniversums, die Marktansprache, die Unternehmensbewertung oder andere relevante Themen beziehen. Grundsätzlich ist ein das Vorhaben, ein Unternehmen zu verkaufen, als komplexe und ganzheitliche Aufgabe zu sehen.
Zudem gibt es sogenannte Family Offices. Diese sind private Vermögensverwaltungen, welche Anlageentscheidungen für Ihre Eigentümer – meist wohlhabende Privatpersonen, die nicht selten selbst einen unternehmerischen Hintergrund haben – treffen. Sie sind typischerweise nicht als Fonds organsiert, weshalb sie keine Haltezeiten (wie beispielsweise PE Fonds) berücksichtigen müssen. Im Mittelpunkt steht meist der Erhalt einer unternehmerisch geprägten Investitionsphilosophie, die einen langfristigen und nachhaltigen Ansatz verfolgt. Family Offices können regelmäßig ein guter Partner für Unternehmensnachfolgen sein und den Erhalt und künftiges Wachstum von Unternehmen unterstützen. Werden nur die Interessen eine bestimmten Familie vertreten, spricht man von einem Single Family Office, tuen sich mehrere Familien zusammen, spricht man von einem Multi-Family Office.

Was sind Gründe, die für M&A sprechen?
Die Gründe für M&A sind vielfältig. Auch wenn für Sie persönlich als jemand, der seine Firma zu verkaufen sucht, die Gründe wohlbekannt sind, ist es sinnvoll, einmal die Beweggründe eines potenziellen Unternehmenskäufers zu erläutern.
Synergieeffekte sind vor allem für strategische Käufer ein Hauptgrund für M&A Aktivität – auch und vor allem im Bereich der KMU. Durch die Zusammenführung von Unternehmen können Ressourcen, Know how und Best practices kombiniert werden, um einen gemeinsam größeren Erfolg zu erzielen als eine jede Firma allein.
Durch die Zusammenlegung von Vertriebs- und Marketingaktivitäten können zum anderen größere Marktanteile erreicht und der Kundenstamm erweitert werden. Durch die Bündelung von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten können Innovationen beschleunigt und neue Produkte oder Dienstleistungen entwickelt werden. Eine Firmenübernahme kann also auch neben dem reinen finanziellen Aspekt erheblichen Mehrwert bieten und einen Grund für ausgeprägte M&A Maßnahmen darstellen.

Eine weitere treibende Kraft für M&A ist die Markterweiterung. Unternehmen nutzen Firmenkäufe, um in neue geografische Märkte einzutreten oder ihre Präsenz in bestehenden Märkten zu stärken. Dies kann unter anderem durch einen Unternehmenskauf mit bereits etablierten Vertriebskanälen, Kundenbeziehungen oder regionaler Expertise erreicht werden. Der Zugang zu neuen Märkten ermöglicht es Unternehmen, ihre Umsatzbasis zu erweitern und neue Wachstumschancen zu nutzen.